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In 36 Stunden zum eigenen Webshop

In 36 Stunden zum eigenen Webshop

20 % Umsatzwachstum! Diesen Traumwert hat der US-Amerikanische Versandhändler Amazon im Jahr 2019 an den Tag gelegt (Quelle: internetworld.de).

In diesem Jahr sieht die Situation für den Versandhandel noch einmal ganz anders aus, als im letzten. Wir haben aktuell (Stand 09. April 2020) die Situation, dass viele Einzelhändler ihre Geschäfte schließen mussten und viele Konsumenten nicht mehr in den Innenstädten der Republik, sondern vermehrt im Internet einkaufen müssen.

Ich selbst vermute, dass sich dieses Verhalten in der Zukunft auch nur noch teilweise ändern wird, da aktuell vielen Menschen der Vorteil einer Lieferung nach Hause und dem Bestellen vom Sofa bewusst wird und es auch immer mehr zur Normalität wird.

Die Corona-Krise ist ein Segen für den Online-Handel und gleichzeitig ein Fluch für den etablierten Mittelstand. Diese Situation dürfen wir, gerade als kleine Unternehmen so nicht annehmen und müssen versuchen dem entgegenzuwirken.

Ich habe diesen Beitrag „In 36 Stunden zum eigenen Webshop“ genannt, weil ich Ihnen zeigen möchte, wie Sie sich Ihre eigene Online-Verkaufsplattform aufbauen können.

Ähnlich wie bei einem guten Kochbuch möchte ich Ihnen vorab eine Zutatenliste geben, damit Sie einen Überblick haben, was Sie alles benötigen.

  • Artikelbilder
  • Artikeltexte
  • Domain (Nutzen Sie die Domain Ihrer Homepage mit)
  • E-Mail-Adresse (haben Sie mit Sicherheit ?)
  • Text Ihres Impressums
  • Text Ihrer Datenschutzerklärung
  • Text Ihrer AGB

Im Folgenden möchte ich Ihnen eine Schritt-für-Schritt Anleitung an die Hand geben, mit der Sie schnell und unkompliziert Ihren eigenen Webshop erstellen können.

1. Schritt: Das richtige Shop-Tool

Haben Sie ein ERP-System, das Ihnen die Möglichkeit bietet einen Webshop damit zu verbinden oder hat Ihr ERP-System einen integrierten Webshop? Dann nutzen Sie diesen! Es gibt nichts Besseres, als die Möglichkeit zu haben, in Echtzeit auf Lagerbestände, Kundendaten und Preise zugreifen zu können. Zudem sparen Sie sich dadurch, dass Sie nicht unzählige viele neue Artikel anlegen müssen, unheimlich viel Zeit. Falls Sie noch kein ERP-System haben, das einen integrierten Webshop hat, können Sie sich hier die ERP-Lösungen von 4enterprise.de ansehen. Die Lösungen haben einen integrierten Webshop.

Wenn Sie keine Möglichkeit einer solchen Anbindung haben, empfehle ich Ihnen Shopware. Shopware müssen Sie auf Ihrem Webserver hosten und dort einrichten. Das ist zeitlich auch für Laien sehr schnell umsetzbar.

2. Schritt: Das richtige Design auswählen

Das richtige Design für Ihren Webshop auszuwählen ist unheimlich wichtig, da dieses mit ausschlaggebend für die Performance Ihres Webshops ist. So gut wie alle Shop Anbieter bieten vorgefertigte Designs für Webshops an. Ich empfehle Ihnen sich eines dieser Designs auszuwählen und das Farbschema und die Schriftart an das Design Ihres Unternehmens anzupassen. Natürlich können Sie damit beginnen spezifisch auf Ihre Ansprüche ein Design zu erstellen. Davon rate ich, gerade wenn Sie Ihren Shop schnell nutzen möchten und Sie keine guten Kenntnisse in CSS und HTML haben, eher ab.

Da viele Nutzer mit mobilen Endgeräten auf Ihre Seite zugreifen werden, ist es wichtig, dass Sie ein Design wählen, das für mobile Endgeräte optimiert ist, also „responsive“ ist.

Achten Sie bei der Auswahl des Designs darauf, dass es Ihren Kunden einfach gemacht wird, die Produkte, die Sie suchen zu finden, Produkte in den Warenkorb zu legen und letztendlich auch Produkte zu kaufen.  

3. Schritt: Artikel Pflegen

Das Pflegen von Artikel findet in zwei Stufen statt. In der konzeptionellen Stufe müssen Sie sich Gedanken darüber machen, wie Sie Ihre Artikel katalogisieren und hierarchisch anordnen, um Ihren Kunden ein möglichst übersichtliches und einfaches Einkaufs-Erlebnis zu vermitteln. Im nächsten Schritt müssen Sie diese Struktur in Ihren Webshop übernehmen. Die Umsetzung hiervon ist von Shopsystem zu Shopsystem unterschiedlich.

In der erweiternden Stufe müssen Sie die Artikelstammdaten, also bspw. Artikelbezeichnungen, Bilder und Beschreibungen so anpassen, dass sie „Webshoptauglich“ sind. Achten Sie darauf, dass die Bilder, die Sie verwenden nicht zu groß sind, dass das Laden dieser auch über mobiles Internet nicht zu lange dauert.

4. Schritt: Das Kleingedruckte

Ein Webshop ist auch eine Homepage! Aus diesem Grund müssen Sie die normalen rechtliche Regularien für eine Homepage einhalten. Denken Sie also daran Ihre Cookie Notification, Ihr Impressum, Ihre Datenschutzerklärung und Ihre AGBs in den Webshop aufzunehmen. Mehr zu diesem Thema finden Sie hier.

5. Schritt: Bestellvorgang konfigurieren

Der Bestellvorgang ist sowohl aus der Betrachtung des Kunden, der an dieser Stelle final entscheidet, ob er kauft oder nicht, aber auch aus technischer Betrachtung der kritischste Punkt Ihres gesamten Webshops. An dieser Stelle werden Kunden zu Bezahlanbietern weitergeleitet, E-Mails mit Bestellbestätigungen und Rechnungen müssen versendet werden und Sie müssen über die Bestellung benachrichtigt werden.

Die oben genannten Funktionen müssen im Normalfall immer konfiguriert werden. Aus diesem Grund habe ich hier eine kleine Auflistung mit den Punkten, die Sie im Bestellprozess auf jeden Fall konfigurieren müssen:

  • Schnittstellen zu Zahlungsanbietern
  • Bezahlarten
  • Versandarten
  • Kunden-Registrierung
  • Benachrichtigungsmail an den Kunden
  • Interne Benachrichtigung über Bestellung

6. Schritt: Testen Sie Ihre Homepage

Das schlimmste, was Ihnen passieren kann ist, dass Sie Ihren Shop groß bewerben und er dann nicht funktioniert. Bitte Testen Sie von den Buttons auf der Startseite bis zur Kundenregistrierung und zur Bestellung alles, was Sie in Ihrem Shop eingestellt und konfiguriert haben.

7. Schritt: Stellen Sie Ihre Homepage LIVE

Jetzt müssen Sie Ihre Seite nur noch online stellen und es kann losgehen!

Ich hoffe ich konnte Ihnen mit diesem Beitrag einen Leitfaden an die Hand geben, mit dem es in kürzester Zeit möglich ist, einen eigenen Webshop aufzubauen. Wenn Sie weitere Informationen zum eigenen Webshop benötigen können Sie uns gerne kontaktieren oder bei 4enterprise.de weiterführende Informationen erhalten.

Was Schrödingers Katze mit Marketing zu tun hat

Was Schrödingers Katze mit Marketing zu tun hat

In der Schule wird, wenn man im Physikunterricht in die komplexen Weiten der Quantenphysik eingeführt wird, so gut wie immer das Experiment von Schrödingers Katze genutzt, um den Schülerinnen und Schülern die Quantenphysik näher zu bringen.

Falls bei Ihnen die letzte Physikstunde schon etwas länger her ist oder Sie zu den Glücklichen gehören, die diese schon verdrängen konnten, möchte ich Ihnen das Experiment an dieser Stelle noch einmal kurz schildern.

Wir setzen unsere Hauskatze (falls Sie keine haben nehmen Sie die Ihres Nachbarn ?) gemeinsam mit einem instabilen Atomkern, einem Geigerzähler und einer Giftgasampulle in einen Kasten, in den wir weder hinein sehen können, noch hinein hören können. Der Geigerzähler ist mit der Giftgasampulle so verbunden, dass diese aufbricht, sobald der Geigerzähler ausschlägt. Da unser Atomkern ein instabiler Atomkern ist wird dieser mit einer Gewissen Wahrscheinlichkeit innerhalb eines gewissen Zeitraums zerfallen und dabei den Geigerzähler zum Ausschlag bringen. Die Situation für unsere Katze ist also eher schlecht als recht.

Wir sind nun als (bitte nur in der Theorie!) ausführender Physiker außerhalb der Kiste und wissen zu keinem Zeitpunkt, ob unsere Katze noch am Leben ist oder schon tot ist. Sicherheit hierrüber erhalten wir erst, wenn wir die Box öffnen und nachsehen, wie es unserer Katze geht.

Schrödinger wollte mit diesem Experiment zeigen, dass sich die Katze zum Zeitpunkt des Experiments sowohl tot als auch lebendig ist und sich somit in einem überlagerten Zustand befindet.

Ich werde an dieser Stelle nicht weiter auf die Physikalischen Seiten dieses Experimentes eingehen, sondern Ihnen zeigen, was dieses Experiment mit unserem Marketing zu tun hat.

Gerade beim Gestalten von Inhalten aber auch beim Schreiben von Inhalten kommen wir häufig an den Punkt, dass wir die Inhalte, die wir selbst schreiben im Normalfall gut finden. Doch finden unsere Besucher, Interessenten und Kunden unser Design oder unsere Überschrift genau so gut wie wir? Schaffen diese die die Wirkung auf unsere Kunden und Interessenten, die wir uns erhoffen?

Wenn wir beim Design unserer Inhalte vorgehen, wie es viele von uns machen, einfach den Inhalt zu wählen, den man selbst für am besten befindet, kann man sich nie sicher sein, ob dem auch tatsächlich so ist. In der Sprache von Schrödingers Katze gesprochen: Wir wissen nicht, ob unsere Katze noch am Leben ist oder schon tot ist.

Da diese Information für uns von essentieller Bedeutung ist, es geht immerhin um die Conversion unserer Inhalte, müssen wir herausfinden, welcher Inhalt unseren Kunden am besten gefällt – ob unsere Katze noch atmet oder schon vom Giftgas dahingerafft wurde.

Hier kommt eines meiner persönlichen Lieblingstools aus dem Marketing zum Einsatz: A/B Splittesting.

Wie funktioniert A/B Splittesting?

Beim Splittesting verteilen Sie die Gesamtzahl Ihrer Besucher auf verschiede Versionen Ihrer Werbeanzeige oder Ihrer Homepage. Im Anschluss prüfen Sie, bei welcher der beiden Varianten die Conversion, also die Aktion des Kunden, die Sie mit der Anzeige auslösen möchten häufiger ausgeführt wurde.

Wichtig ist hier, wie bei jedem Test im Bereich der Marktforschung, zu versuchen den Test so repräsentativ, wie möglich durchzuführen. Das bedeutet, dass Sie eine möglichst große Zahl an Testpersonen haben. Die Größe der Testgruppe sollte an dieser Stelle immer in Relation zur Anzahl Ihrer Homepage Besucher stehen. Wenn Sie eine Homepage betreiben, die 20 Besucher am Tag hat, ist eine Testgruppengröße von 1.500 Personen schon zu groß, da Sie erst nach 75 Tagen ein Ergebnis haben. Wenn wir von einer Testdauer von ca. zwei Wochen ausgehen wäre eine Testgruppe von ca. 300 Personen eine sinnvolle Gruppengröße. Auch der Zeitraum sollte immer in Abhängigkeit von den Rahmenbedingungen des Tests gewählt werden. Bei einer zeitlich stark limitierten Anzeige ist sollten Testgruppe und Testzeit nicht all zu lange gewählt werden, da man mit der performanteren Anzeige auf den Restzeitraum hin höhere Conversion erreichen kann. Bei dem Test einer Button Farbe auf einer Landingpage hingegen kann der Test durchaus auch für einen längeren Zeitraum durchgeführt werden, damit langfristig validiertere Werte genutzt werden können.

Neben der Testgruppe ist für den Erfolg eines Splittests auch wichtig sich im klaren darüber zu sein, was man überhaupt testen möchte.

Es besteht natürlich die Möglichkeit ganze Anzeigen gegeneinander zu testen. Das ist gerade dann sinnvoll, wenn man schnell wissen möchte, welche Display Anzeigen für Facebook Ads oder Ähnliches diejenigen sind, die am performantesten sind.

Gerade bei Facebook Ads und Google Ads haben wir die Möglichkeit Splittests noch eine Stufe weiter zu treiben. Der Trick, den ich Ihnen jetzt zeige ist vor allem für diejenigen Gold wert, deren Produkte für eine bestimmte Zielgruppe oder eine bestimmte Sozio-Ökonomische Schicht bestimmt sind. Wir können innerhalb von Google Ads und Facebook Ads mehrere Anzeigen gegeneinander testen und hier auch prüfen, welche demografischen Gruppen die Anzeigen gesehen haben und welche Gruppen darauf wie reagiert haben.

Nachfolgend habe ich die Ergebnisse einer Kampagne für eine unserer Veranstaltungen eingefügt, bei der Sie sehen können, welches Geschlecht und welche Altersgruppe besonders auf die Anzeigen reagiert haben:

Wir sehen stark, dass Tierbilder bei Frauen über 40 Jahren wesentlich besser performen als bei Männern. Das Bild mit dem Pool bei Sonnenuntergang kam bei den Männern besser an als bei den Frauen, wirkt jedoch generell ausgewogener als die beiden Tierbilder. Ganz klar ist, dass die Katze den Hund schlägt, da diese eine doppelt so hohe Klickrate hat, als der Hund.

Wichtig ist für die Entscheidung, welche Anzeige ich weiter ausspielen möchte, dass ich mir im klaren darüber bin, was das Ziel meiner Kampagne ist. Zielt meine Kampagne auf Frauen über 40 ab würde ich in jedem Fall die Katze wählen. Wenn ich aber eine breitere Zielgruppe erreichen möchte würde ich hier eher die Anzeige in der Mitte auswählen.

Neben dem Testen ganzer Anzeigen gibt es auch noch die Möglichkeit, einzelne Elemente einer Homepage auf Ihre Perfomance zu testen. Diese Tests empfehlen sich vor allem bei Überschriften und bei der Auswahl von Bildern und Farben. Ich habe auch hier ein Beispiel für einen Splittest, bei dem wir die Buttonfarben eines Eintragungsformulars getestet haben. In Variante A haben wir einen orangenen Button verwendet und in Variante B haben wir einen blauen Button verwendet. Das Eintragungsformular war (siehe unten) über einem blauen Hintergrundbild. Tatsächlich war es so, dass allein die Farbe die Click-Rate so beeinflusst hat, dass der orangene Button wesentlich performanter war.

Wichtig ist, gerade beim On-Page Testing, dass wir nachvollziehen können weshalb eine Variante des Splittests performanter ist, als die andere. Es ist ja unser Ziel aus diesen Tests Rückschlüsse auf das Verhalten unserer Interessenten ziehen zu können und dieses Wissen für zukünftige Werbeanzeigen zu nutzen. Aus diesem Grund empfehle ich immer nur ein Einziges Element der Seite zu Verändern und den Rest des Inhalts unberührt zu belassen.

Womit kann ich einen A/B Splittest machen?

Ich erstelle viele Homepages mit WordPress und habe hier zwei Tools gefunden, mit denen das Erstellen von Splittests fast keine Arbeit macht.

  • Simple Page Tester ist ein kostenloses Tool, mit dem Splittests in WordPress aufgesetzt werden können
  • Thrive Optimize ist ein kostenpflichtiges Plugin, das in Verbindung mit den anderen Thrive-Produkten das spielend einfache Umsetzen auch komplexerer Splittests ermöglicht. Hier können bspw. Ganze Homepage Designs gegeneinander getestet werden.

Sowohl Google Ads als auch Facebook Ads verfügen über integrierte Tools zum Durchführen von Splittests zwischen verschiedenen Display-Anzeigen.