Die Kundenkarte als Lösung in der Coronakrise
Aufgrund der aktuellen Infektionslage und der darauffolgenden Einschränkungen im Einzelhandel, stehen deutsche KMU vor großen Herausforderungen. Viele sind gefordert kreativ zu werden und neue Wege zu gehen. Der Onlinehandel floriert seit Monaten wie nie zuvor, das liegt unter anderem auch an den teilweise wochenlang geschlossenen Geschäften in den Fußgängerzonen, bei denen nun bei Besuch ein Termin benötigt wird.
Um in der Krise nicht unterzugehen, haben viele Betriebe bereits ihren eigenen Onlineshop erstellt. Jedoch reicht das meist noch nicht aus, um Kunden nachhaltig an sein Unternehmen zu binden. Aus diesem Grund setzen immer mehr Einzelhändler auf Kundenkarten mit integrierten Zusatzleistungen, wie etwa exklusiven Angeboten oder Rabatten.
Warum eine Kundenkarte insbesondere in dieser Lage vielen Unternehmern weiterhelfen kann, erklären wir Ihnen im folgenden Text.
Vorteile als Kunde
Die Vorteile für einen Kunden, eine Kundenkarte zu nutzen sind vielfältig: neben exklusiven Rabatten erhalten Sie auch Einladungen zu Events oder Gratisproben. Das schwedische Modelabel h&m lockt seine Kunden zum Beispiel mit einem Willkommensrabatt von 10 % oder kostenlosem Versand bei der nächsten Bestellung. Doch was bringt ein solches Kundenbindungssystem einem Unternehmen?
Vorteile für Unternehmen
Das Unternehmen profitiert in erster Linie von den gesammelten Kundendaten. Mit diesen können in einem CRM-System wichtige Verkaufsanalysen durchgeführt werden. So lassen sich möglichst einfach strategische Fragen klären wie: Lohnt es sich eine weitere Filiale zu eröffnen? Oder welche Produkte werden oft zusammengekauft?
Darüber hinaus können Sie mit den gesammelten Daten Zielgruppen erstellen. Diese eignen sich, um anschließend weitere Schritte im Marketing zu planen. Durch das Erstellen von Zielgruppen und die daraus resultierende niedrige Aussendungshöhe sparen Sie sich wichtige Kosten. Sie erreichen nur Kunden, die auch an einem bestimmten Produkt oder Dienstleistung interessiert sind. Als Folge nehmen Kunden Ihre Angebote eher wahr und Sie steigern so Ihre Umsätze.
Durch das Modul Klicktipp können Sie mithilfe dieser Daten anschließend automatisch personalisierte Werbemails versenden.
Eine Kundenbindung zu erhalten ist nachgewiesenermaßen wesentlich günstiger, als eine Neue aufzubauen. Diese Kosten stehen im Verhältnis 1 zu 6. Deswegen lohnt es sich zuerst in ein Kundenbindungssystem zu investieren, um anschließend von den genannten Vorteilen zu profitieren. Mit der Einführung einer Kundenkarte können Sie aus Laufkundschaft Stammkunden machen.
Chance während der Coronapandemie nutzen
Insbesondere jetzt lohnt es sich, Kunden beim click and meet oder click and collect-Prozess von den Vorteilen Ihrer Kundenkarte zu überzeugen, damit Sie diese nachhaltig als Kunden behalten können. Da Ihre Kunden sich durch eine Anmeldung bereits bewusst für Ihr Unternehmen entschieden haben, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie auch eine Kundenkarte annehmen würden. Auch auf der Startseite Ihres Shops können Sie einfach über Rabatte und Angebote informieren, ohne dabei zu penetrant auf den Interessenten zu wirken. Werben Sie hier beispielsweise damit, dass alle Kunden, die sich noch diese Woche für einen Einkaufstermin und die Kundenkarte entscheiden, zusätzlich 10% auf ihren Kauf erhalten.
Mit dem Slogan „Support your locals“ wird momentan in den Sozialen Medien versucht, Käufer zum Einkaufen bei lokalen Einzelhändlern zu motivieren. Die deutschen Kunden sind größtenteils dazu bereit, regionale Firmen zu unterstützen und nicht bei Großkonzernen wie beispielsweise Amazon zu bestellen.
Allerdings muss dieser Kunde auch nachhaltig an das Unternehmen gebunden werden. Deswegen führen mittlerweile nicht nur Großkonzerne, wie c&a oder IKEA, sondern auch immer mehr lokale Modehäuser oder Apotheken Bonuskarten für Ihre Kunden, um diese an das Unternehmen zu binden. Diese Kundenbindung ist insbesondere in der momentanen Situation besonders wichtig.
Multi-Partner-Programm als Lösung
Für lokale KMU eignen sich insbesondere Multi-Partner-Programme. Diese werden von Kunden eher genutzt, da der Käufer so in möglichst vielen Geschäften möglichst viele Rabatte bekommt – mit nur einer Karte.
Das wohl bekannteste Multi-Partner-Programm ist Payback. Hier sammelt der Kunde bei jedem Einkauf Punkte, die er an der Kasse, als Gutschein oder Prämie einlösen kann. Mitglieder sind viele bekannte Marken, wie dm oder Aral. Wenn ein Stammkunde von dm nun die Wahl hat, bei Shell oder bei Aral zu tanken, wird er eher bei Aral tanken, da er hier aufgrund der Bonuskarte Vorteile hat.
Diesen Effekt können lokale Shops ebenfalls für sich nutzen. In einigen Städten gibt es bereits Bonuskarten, mit denen man bei vielen unterschiedlichen lokalen Shops mit derselben Karte punkten kann.
Das bietet nicht nur den Vorteil, dass sich die Teilnehmer die Initialkosten untereinander aufteilen, auch wird so das Neukundenpotential erheblich gesteigert.
Da Käufer momentan sowieso versuchen, regionale Geschäfte zu unterstützen könnten Sie so stark von den Stammkunden anderer Händler profitieren. Im Gegenzug profitieren andere ebenfalls von Ihren Stammkunden. So helfen sich Einzelhändler gegenseitig in der Krise und auch danach. Die Strategieberatung Oliver Wyman geht davon aus, dass die Veränderungen im Einkaufsverhalten momentan mit jeder Woche nachhaltiger wirken. Wieso also nicht die verstärkte Tendenz zum lokalen Einkaufen für sich nachhaltig nutzen?